blau

Es ist blau.

Nicht die Art von Blau, die man kennt. Kein Himmelblau, in keiner Weise in der ein Himmel blau sein kann. Nicht Schönwetterhimmelblau, nicht bedrohliches, dunkles, fastgraues Gewitterhimmelblau, das – wenn man es genau nimmt – ein Wolkengraublau ist und mit dem Himmel nichts zu tun haben will. Nicht das Türkisblau eines Bergsees, das schillert und strahlt und ewigen Sommer jenseits aller Realität verspricht, nicht das starke, scheinbar freundliche Blau des Ozeans bei Sonnenschein, das nur zu gern in ein todbringendes Unterwasserblau umzuschlagen gedenkt für denjenigen, der sich ihm in seiner grenzenlosen Weite ausliefert. Im Regenbogen sucht es sich bemüht aber vergeblich.

Es ist ein Blau, wie es nur in Träumen vorkommen kann. Ein Traumblau, Blaublau, das sich selbst genügt und jeder Beschreibung verweigert. Ein Blau, das keine Farbe, das räumlich tief ist und umfängt, auffängt, einhüllt in blasstransparenter Exposition, nichts verdeckend und alles zäh füllend. Es ist warm und kalt zugleich, lässt ohne Oben und Unten frei schweben und verhindert doch klebrig jede Orientierung, endlos.

Es ist blau. Mein Blau. Und es ist immer da.

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