Ich schlug die Augen auf
in die klaustrophobische Stille
dunkel war es
wie es immer ist im Winter
wenn des Sommers Helle tot
längst vergessen jede Wärme
Vor mir lag ein Tag, der schien unendlich lang
nicht zu bezwingen
und doch wichtig
er würde einer der letzten meines Lebens sein
abzählbar waren sie geworden
nicht an einer Hand, auch nicht an zweien
und doch
ich schloss die Augen wieder
soll der Tag doch später kommen
W.S. Merwin
Für den Jahrestag meines Todes
Jedes Jahr kreuze ich ohne es zu wissen den Tag
An den die letzte Flamme mir zuwinkt
Und die Stille sich aufmacht
Die rastlos Reisende
Wie der Strahl eines erloschenen Stern
Dann werde ich nicht länger mich
Im Leben wie in fremden Kleidern fühlen
Überrschat von der Erde
Und der Liebe der Frau
Und der Schamlosigleit der Menschen
Wie heute da ich nach drei nassen Tagen schreibe
Den Zaunkönig singen höre und der Regen einhällt
Und ich mich wie ich weiß nicht was verneige