tiefe Gnade süßer Tod
fühlte ich mich einst bedroht
scheint er heute wundervoll
komme lautlos angeflogen
letzter Schrecken sei betrogen
nächtens bestenfalls
von alltäglicher Mühsal befreit
kühl und dunkel alle Zeit
friedlich und still
all das Streben ist nur Hohn
wo bliebe denn der ganze Lohn
im Angesicht der Zeit
keine Angst mehr vor dem Sein
vor dem hellen falschen Schein
wahre Dunkelheit und dunkle Wahrheit
der Schmerz für immer sei versiegt
weil es einfach nichts mehr gibt
vom Weltenirrsinnn abgeschnitten
die alte Dame lächelt noch
– tiefsüß –
lohnt der nächste Tag sich doch?
Woher willst Du wissen, dass der Schmerz für immer versiegt ist und es einfach nichts mehr gibt? Vielleicht fängt es für all die Feiglinge, die die Herausforderung „Leben“ nicht angenommen und sich in den Tod geflüchtet haben, dann erst alles richtig an mit Schmerz und Irrsinn?
Das ist eine zutiefst religiöse Vorstellung, der ich nicht folgen kann.
Tief religiös? Mitnichten. Es wird immer weitergehen, und Du wirst nichts dagegen tun können.